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Wissenswertes über Seide

Die Seide wird seit vielen Jahrhunderten in den europäischen und östlichen Kulturen produziert und geschätzt als eleganter und kostbarer Stoff. Ihr Glanz und ihre Leichtigkeit machen sie einmalig.

Seide hat viele Eigenschaften die Sie für die Herstellung von Textilien besondern geeignet machen:
- Sie hat eine geringere Dichte als Wolle oder Baumwolle und ist daher sehr leicht zu tragen
- Seide isoliert sehr gut, aufgrund dessen sind Kleidungsstücke im Winter warm und im Sommer kühl
- Sie zeichnet sich durch relativ hohe Formbeständigkeit aus und ist daher annähernd Knitterfrei
- Seide schimmert, glänzt und nimmt Farbstoffe gut auf
- im Gegensatz zu synthetischen Stoffen ist sie (wie Wolle) nicht brennbar
- Sie absorbiert Gerüche und Schweiss fast dreimal stärker als Nylon

Ausgangsstoff für Seidenstoffe ist das visköse Speicheldrüsensekret der Raupe von Bombyx mori, dem Chinesischen Maulbeerseidenspinner. Der Seidenspinner benutzt die Seide, um für seine Verpuppung einen Kokon zu spinnen.

Der Ablauf bis zur fertigen Seide ist nachfolgend (vereinfacht) beschrieben:

Aufzucht
Nachdem die Eier des Seidenspinners (Bombyx mori) gelegt sind brauchen sie eine Ruhepause bei 3-5 Grad bevor die Raupen schlüpfen. Zu Beginn werden die Räupchen mit klein geschnittenen jungen Blättern des Maulbeerbaumes gefüttert, später können ihnen ganze Blätter gereicht werden.Raupen
FadenDer Seidenfaden besteht aus zwei Elementarfäden welche mit Seidenleim (Sericin) verbunden sind.
Nach 4 Häutungen und 34 Tagen beginnt sich die Raupe einzuspinnen. Sie bildet mit Ihren Speicheldrüsen den Seidenfaden und wickelt sich damit ein. Der dabei entstehende Kokon besteht aus mehr als 3000 Meter Seidenfaden, davon sind später etwa 900 Meter nutzbar. Kokon


Kochen und abhaspeln
Die fertigen Kokons werden zuerst an der Sonne getrocknet wobei die Puppen abgetötet werden. Anschliessend werden die Kokons in heissem Wasser gekocht. Dieser Vorgang ist sehr wichtig da dabei der Seidenleim aufgelöst wird und erst dadurch die Seide ihren Glanz erhält.
Die Fäden von mehreren Kokons werden nun zu einem Faden aufgehaspelt. Dabei spielt die Erfahrung der Arbeiterinnen eine wichtige Rolle, denn Sie entscheiden wie viele Kokons notwendig sind um einen gleich bleibend dicken Faden zu erzeugen.

Färben
Die rohen Seidenfäden werden anschliessend gefärbt. Während früher natürliche Farbstoffe aus Pflanzen, Mineralien oder Insekten verwendet wurden kommen heute vorwiegend künstliche Farbstoffe zum Einsatz.


Weben
Die Fäden werden zum Schluss zu Stoff gewoben.
weben


Nächste Generation
Aus einigen Kokons lässt man die Falter schlüpfen welche die Grundlage für die nächste Generation bilden.

Menge
Für ein Damenkleid aus Seide werden ungefähr 1800 Kokons benötig. Um die dafür benötigten Raupen aufzuziehen sind etwa 65 Kg. Maulbeerblätter nötig und es dauert 11-12 Stunden diese Seide aufzuhaspeln.





Mat mi Seide
Mat mi ist die thailändische Bezeichnung für Ikat. Dies ist eine aufwändige Färbetechnik, wobei einzelne Fäden so gefärbt werden das sich beim späteren Weben komplizierte Muster ergeben.
Die Fäden werden bündelweise auf ein Gatter gespannt und durch Abbinden unterteilt.
ikat1

Dann werden die Fäden im Farbbad gefärbt, dort wo sie abgebunden sind, nehmen sie keine Farbe an. Nach dem Trocknen wird für den nächsten Färbevorgang entsprechend abgebunden.
Beim Weben muss man peinlich darauf achten, dass die Musterungen der Fäden richtig zu liegen kommen.
Dies macht den Webvorgang sehr zeitaufwändig, ergibt jedoch solch schöne Stoffe.
matmi




Pflegehinweise
Waschen
Am besten waschen Sie Seidenprodukte von Hand in höchstens 30 grädigem Wasser. Verwenden Sie dazu ein spezielles Seidenwaschmittel und nicht die normalen Bunt- oder Vollwaschmittel denn diese enthalten Enzyme welche die Seide spröde machen.
Mit modernen Waschmaschinen welche über spezielle Programme für das Waschen von Seide verfügen, können unsere Produkte auch gewaschen werden. Beachten Sie aber ebenfalls obigen Hinweis zu den Waschmitteln und nachfolgende Hinweise zum Abfärben.

Trocknen
Am besten hängen Sie die gewaschenen Seidenprodukte noch feucht auf und lassen Sie am Bügel trocknen.

Bügeln
Seide ist sehr empfindlich auf zu hohe Temperaturen. Vermeiden Sie deshalb das Bügeln soweit als möglich. Wenn es trotzdem nötig ist wählen sie die tiefst mögliche Temperatur an Ihrem Bugeleissen und legen Sie zwischen Bügeleisen und Seide ein dünnes Papier (Seidenpapier) oder ein Küchentuch.

Aufbewahren
Krawatten sollten immer geöffnet, ohne Krawattenknopf über einem Bügel aufgehängt werden.

Abfärben
Vor allem bei den Schals kann es am Anfang vorkommen das sie beim Waschen Farbe abgeben. Waschen Sie die neuen Schals getrennt von anderen Seidensachen.
Tipp: Legen Sie neue Schals einige Minuten ohne Waschmittel in kaltes Wasser. Wenn das Wasser sich verfärbt wechseln Sie es einige male bis die Farbabgabe nachlässt.



Handarbeit
Von Hand verarbeitete Seide wie sie bei unseren Schals verwendet wird, weist eine strukturierte Oberfläche auf (siehe nebenstehendes Bild). Dies entsteht weil durch das Haspeln per Hand nicht alle Fäden genau gleich dick sind. Diese Unregelmässigkeiten sind ein Markenzeichen der klassischen Thaiseide und keinesfalls ein Qualitätsmangel.
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